Creator Pack von Audio-Technica im Test: Lohnt sich das All-in-One-Bundle?

Michelle
📖 11 Minuten
Die Verpackung des Creator Pack von audio-technica.
6.7
Creator Pack im Test

Das Audio-Technica Creator Pack verspricht einen unkomplizierten Einstieg in die Welt von Podcasts, Voice-over und Streaming. Das Komplett-Set richtet sich ganz klar an Content-Einsteiger, die ohne großen Technikaufwand loslegen wollen. Doch wie schlägt sich das Bundle im Alltag – und reicht die gebotene Qualität wirklich für professionelle Aufnahmen? Wir haben Mikrofon, Headset und Zubehör in der Praxis getestet.


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Audio-Technica – Creator Pack im Test

Mikrofon (ATR2500x-USB)Headset (ATH-M20x)
TypKondensator (seitliche Aufnahme)Geschlossen, dynamisch
Frequenzbereich30 bis 15.000 Hertz15 bis 20.000 Hertz
Kapsel / Treiber16 Millimeter (Kondensatorkapsel)40 Millimeter (Treiber)
EmpfindlichkeitNicht spezifiziert (digitales Signal)96 Dezibel
Impedanz47 Ohm
AnschlussUSB-C3,5-Millimeter-Klinke & 6,3-Millimeter-Klinkenadapter
Kabellänge3 Meter3 Meter
BesonderheitenLatenzfreies Monitoring, integrierter PopfilterLeichtes Design, Over-Ear
Gewicht366 Gramm190 g (ohne Kabel)
Einzelpreis ab ≈60 Euro120 Euro
Zum Händler

Transparenz-Hinweis

Die Creator Pack von Audio-Technica wurde uns vom Hersteller als Testmuster kostenfrei zur Verfügung gestellt. Diese Bereitstellung beeinflusst unsere Bewertung nicht – wir legen großen Wert auf eine unabhängige und objektive Einschätzung.

Verarbeitung & Haptik: Solide Grundausstattung mit Abzügen in der B-Note

Das Creator Pack von Audio-Technica kommt optisch schlicht, aber funktional daher. Beim Auspacken macht vor allem das Mikrofon einen ordentlichen Eindruck: Das ATR2500x-USB wirkt stabil, sauber verarbeitet und bringt mit seinem Metallgehäuse ein angenehm wertiges Gefühl mit. Auch das Gewicht von 366 Gramm trägt zum professionellen Ersteindruck bei – hier klappert und wackelt nichts.

Besonders praktisch: Am Mikrofon ist ein 3,5-Millimeter-Kopfhörerausgang integriert, über den Du Deine Stimme in Echtzeit abhören kannst – ganz ohne Verzögerung. Das sogenannte latenzfreie Monitoring ist vor allem bei Sprachaufnahmen oder Livestreams hilfreich. Ein Lautstärkeregler direkt am Gehäuse ermöglicht dabei die schnelle Anpassung der Abhörlautstärke, ohne dass Du erst in die Systemeinstellungen musst. Ein durchdachtes Detail, das den Praxiswert deutlich erhöht.

Weniger begeistert waren wir hingegen vom zugehörigen Headset. Das ATH-M20x bringt zwar nur rund 190 Gramm auf die Waage, aber das allein reicht für einen angenehmen Tragekomfort nicht aus. Im Gegenteil: Die Polsterung am Kopfbügel fühlt sich dünn und somit unangenehm hart an, was das Headset auf Dauer ziemlich unbequem macht.

Die Kopfhörer des Creator Pack auf einer Packman-Lampe.
Das schlichte Design eignet sich für unterschiedliche Anwendungsgebiete.

Auch die Ohrmuscheln lassen sich nicht so fein justieren und neigen, wie wir es uns gewünscht hätten. Sie federn in die Ausgangsposition zurück, was den Tragekomfort spürbar einschränkt. Rein optisch stören uns zudem die seitlich herausstehenden Kabel. Sie sehen nicht besonders hochwertig aus, beeinträchtigen die Nutzung aber nicht weiter. Insgesamt macht das Headset auf uns einen eher günstigen Eindruck.

Der mitgelieferte Mikrofonarm bringt gemischte Gefühle mit sich. Er ist stabil und hält das Mikrofon sicher in Position – sofern man diese erstmal gefunden hat. Denn genau da liegt das Problem: Die Gelenke sind uns zu schwergängig. Das macht die Ausrichtung zu einer kleinen Geduldsprobe, wenn man häufiger die Position ändern möchte.

Erwähnenswert ist auch das beiliegende Dreibein-Stativ: Es ist zwar praktisch, wenn man das Mikrofon kurzfristig auf den Schreibtisch stellen möchte, wirkt aber insgesamt wackelig. Bei uns neigte sich das Mikro nach der Montage leicht zur Seite – ganz gerade wollte es auf dem Stativ einfach nicht stehen. Für mobile Setups oder spontane Aufnahmen kann es aushelfen, für den dauerhaften Einsatz würden wir aber definitiv zum Mikrofonarm greifen.

Das Mikrofon des Creator Pack auf dem portablen Dreifuß-Stativ.
Das kompakte Dreibein-Stativ eignet sich für den schnellen Einsatz auf dem Tisch, bietet aber nur eingeschränkte Stabilität.

Montage & Bedienung: Festschrauben, einstecken, streamen

Der Aufbau des Creator Packs ist grundsätzlich unkompliziert. Das Herzstück ist hier der mitgelieferte Mikrofonarm, den Du per Schraubklemme am Schreibtisch befestigst. Die Montage funktioniert solide, sofern die Tischplatte nicht dicker als fünf Zentimeter ist. Dann hält das Setup auch stabil an Ort und Stelle.

Durch die bereits erwähnte Schwergängigkeit der Gelenke des Mikrofonarms, benötigst Du bei Ausrichtung etwas mehr Geduld. Klar, lieber zu straff als zu locker – aber wenn Du das Mikrofon mal eben etwas näher heranziehen willst, fühlt sich das eher nach Fitnessstudio als nach Feintuning an. Einmal richtig eingestellt, bleibt der Arm immerhin in Position und wackelt nicht nach.

Punkt für die Optik: Am Arm sind mehrere kleine Kabelclips angebracht, mit denen Du das USB-Kabel ordentlich entlang der Streben führen kannst. In Kombination mit der großzügigen Kabellänge – sowohl beim Mikrofon als auch beim Headset – bekommst Du jede Menge Spielraum bei der Positionierung. Das sorgt für mehr Ordnung auf dem Schreibtisch und verhindert, dass das Kabel im Weg hängt oder sich verknotet.

Die Schraubklemme am Stativ des Creator Packs.
Die Polsterung schützt den Tisch und hält den Arm sicher in Position.

Die Montage des Mikrofons selbst ist schnell erledigt: Die Halterung wird zunächst am Mikrofon befestigt und dann samt Mikro auf den Mikrofonarm geschraubt. Jetzt nur noch das Kabel unten am Mikro anschließen und den USB-Stecker mit dem PC verbinden. Dank Plug & Play erkennen Windows und Mac das Mikrofon sofort. Zusätzliche Treiber oder Software brauchst Du nicht.

Das mitgelieferte Tischstativ zeigte sich beim Zusammenbau von seiner zickigen Seite: Das Mikrofon konnten wir nur dann problemlos aufschrauben, wenn es wirklich exakt gerade auflag. Schon eine leichte Schräglage führte dazu, dass sich das Gewinde verhakte oder nicht richtig griff. Mit etwas Fingerspitzengefühl kann man das Problem zwar lösen, aber Grobmotoriker finden hier eine potenzielle Langzeitbeschäftigung.

Headset & Mikrofon im Praxistest

ATH-M20x: Klanglich auf den Punkt

Im praktischen Einsatz zeigt das Creator Pack, was wirklich in ihm steckt. Hier überraschte uns vor allem das Headset. Während wir es bezüglich Verarbeitung und Komfort eher kritisch beäugt haben, hat es uns klanglich tatsächlich mehr überzeugt. Der Sound ist klar, angenehm neutral abgestimmt und ohne übertriebenen Bassdruck.

Der Frequenzbereich von 15 bis 20.000 Hertz deckt sowohl tiefe Bässe als auch hohe Töne ab. In der Praxis zeigt sich ein leicht angehobener Mid-Bass-Bereich (60 bis 100 Hertz). Dieser Bereich verleiht dem Klangbild etwas Wärme, ohne zu dröhnen. Im oberen Mittenbereich (5.000 bis 6.000 Hertz) fällt der Pegel minimal ab, was für manche Ohren einen etwas weicheren Klang ergeben kann – das lässt sich aber problemlos per Equalizer anpassen.

Generell reagiert das Headset gut auf Klangkorrekturen. Damit eignet sich das ATH-M20x bestens für Sprachaufnahmen, Musik oder Videoschnitt. Die passive Abschirmung funktioniert solide, Umgebungsgeräusche werden ordentlich gedämpft – aber natürlich nicht auf ANC-Niveau.

Das Headset des Creator Pack aus der Nähe.
Das ATH-M20x setzt auf schlichtes Kunststoff-Design mit sichtbarer Kabelführung – funktional, aber optisch kein Highlight.

ATR2500x-USB: Das Herzstück des Creator Packs

Das Mikrofon war von Anfang an die große Stärke im Set. Das bestätigt sich ein weiteres Mal im Einsatz. Als Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik und einem Frequenzbereich von 30 bis 15.000 Hertz, liefert das ATR2500x-USB eine saubere, warme Stimmwiedergabe mit angenehm wenig Eigenrauschen.

Die Richtcharakteristik hilft dabei, Hintergrundgeräusche zuverlässig auszublenden – solange Du in einem halbwegs ruhigen Raum aufnimmst. Ziemlich hilfreich, wenn Du als Einsteiger noch nicht oft vor einem Mikro gesessen hast: Eine blaue LED an der Vorderseite zeigt Dir direkt, wo Du reinsprechen musst.

Auch technisch liefert das Mikrofon ordentlich ab: Mit einer Aufnahmeauflösung von bis zu 24 Bit / 192 Kilohertz gibt es genug Spielraum für saubere Sprachaufnahmen und flexible Nachbearbeitung. Dazu kommt der integrierte 3,5-Millimeter-Kopfhörerausgang, über den Du Deine Stimme direkt und ohne spürbare Verzögerung abhören kannst – sogenanntes latenzfreies Monitoring.

Für ein USB-Mikrofon in dieser Preisklasse ist das keine Selbstverständlichkeit. Und auch im Dauereinsatz, etwa bei längeren Streams oder Podcastaufnahmen, bleibt die Tonqualität stabil – ganz ohne zusätzliche Soundkarte oder Software-Tuning.

Das blaue Licht, die Lautstärketasten und der Eingang am Mikrofon des Creator Pack.
ATR2500x-USB: Übersichtliches Bedienfeld mit Lautstärkeregelung, Kopfhörerausgang und blauer LED-Anzeige zur Orientierung.

Für wen lohnt sich das Creator Pack?

Mit einem Preis von rund 140 Euro richtet sich das Creator Pack klar an Einsteiger, die ein Komplett-Setup für Streaming, Podcasts oder Content-Produktion suchen – ohne sich alles einzeln zusammensuchen zu müssen. Du bekommst ein USB-C-Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik, einen 40-Millimeter-Kopfhörer mit neutralem Klangbild, sowie eine Halterung und ein Tischstativ, um direkt loszulegen.

Das Mikrofon ist hier ganz klar der Star: Es klingt sauber, funktioniert zuverlässig und bringt sogar ein latenzfreies Monitoring mit. Wenn Du vor allem Sprache aufnehmen willst, bekommst du hier viel fürs Geld. Das Headset hingegen wirkt zwar nicht besonders hochwertig, punktet aber mit einem überraschend guten Klangbild und 47-Ohm-Impedanz, was es mit vielen Geräten kompatibel macht.

Der 6,3-Millimeter-Klinkenadapter für die 3,5-Millimeter-Klinke am Headset.
Der 3,5-Millimeter-Klinkenstecker des Headsets – daneben der beiliegende 6,3-Millimeter-Adapter für Audio-Interfaces und Studioequipment.

Der Mikrofonarm ist stabil, aber etwas widerspenstig in der Handhabung – für ein erstes Setup okay, aber nicht perfekt. Unterm Strich lohnt sich das Creator Pack für alle, die unkompliziert und ohne viel Technik-Schnickschnack einsteigen wollen. Vor allem dann, wenn Dein Fokus auf Sprachaufnahmen liegt, etwa für Podcasts, Voice-over oder Interviews.

Für Streaming ist das Setup ebenfalls geeignet – falls Dir das Headset auf Dauer aber zu unbequem ist, kannst Du problemlos Dein aktuelles Modell weiterverwenden oder ein anderes anschließen. Wenn Du bereits Studioambitionen oder spezielle Komfortansprüche hast, fährst Du mit einem individuell zusammengestellten Setup besser. Für alle anderen gilt: Mikro einstecken, Kopfhörer aufsetzen und los geht’s!

Creator Pack im Test
6.7
Verarbeitung & Haptik 7
Montage & Bedienung 8
Headset (ATH-M20x) 6
Mikrofon (ATR2500x-USB) 9
Mikrofonarm 6
Dreibein-Stativ 3
Preis-Leistungs-Verhältnis 8
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Mitbegründerin und Redakteurin von BroGamers.
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