Creative Aurvana Ace Mimi im Test: High-End-Klang und Technik zum fairen Preis

Ben
📖 10 Minuten
Die Kopfhörer Creative Aurvana Ace Mimi im Ladecase auf hölzernem Untergrund.
8.3
Creative Aurvana Ace Mimi im Test

Die Kopfhörer Creative Aurvana Ace Mimi bieten mehr Technik als viele Konkurrenten – und das zu einem erstaunlich fairen Preis. Mit MEMS-Schallwandlern, personalisiertem Klang dank Mimi Hearing und zukunftsfähigen Bluetooth-Features wie Auracast setzt der Hersteller neue Akzente im In-Ear-Segment. Wir haben getestet, was die kabellosen Kopfhörer wirklich leisten – vor allem beim Klang, der Bedienung und der Alltagstauglichkeit.

Creative Aurvana Ace Mimi im Test

Gewicht KopfhörerJeweils 4,7 Gramm
Gewicht Ladecase37,3 Gramm
FarbeMitternachtsblau
ReichweiteHerstellerangabe: bis zu 10 Meter im Freien
Im Test: >20 Meter durch Wände
WasserfestigkeitIPX5 (Schutz vor Strahlwasser und Schweiß)
Bluetooth-Version5.3
CodecsSBC, AAC, LDAC, LC3
ANC/TransparenzJeweils 3-stufig regelbar
Akkulaufzeit (ohne ANC)Bis zu 7 Stunden (ohne LE Audio: ca. 5 Stunden und 30 Minuten)
Akkulaufzeit (mit ANC)Etwa 5 Stunden und 15 Minuten
Ladezeit (Hörer/Case)100 Minuten / ca. 120 Minuten
Schnellladung10 Minuten bringen ca. 95 Minuten Wiedergabe
Kabelloses LadenQi-kompatibel
TreiberHybrid: 10-Millimeter-Dynamik + xMEMS-Treiber
BesonderheitenMimi-Hörprofil, SXFI-Raumklang, Auracast, Multipoint
Preis ab ≈130 Euro
Zum Händler

Transparenz-Hinweis

Die Creative Aurvana Ace Mimi wurden uns vom Hersteller als Testmuster kostenfrei zur Verfügung gestellt. Diese Bereitstellung beeinflusst unsere Bewertung nicht – wir legen großen Wert auf eine unabhängige und objektive Einschätzung.

Design und Tragekomfort: Leicht, ergonomisch und gut verarbeitet

Die In-Ears sind in einem dezenten Mitternachtsblau gehalten und fallen durch ihre kompakten Maße positiv auf. Mit gerade einmal rund fünf Gramm pro Hörer gehören sie zu den leichteren Modellen am Markt. Die Stäbchenform erleichtert das Einsetzen und sorgt für eine gute Gewichtsverteilung im Ohr – was uns auch bei längeren Hörsessions positiv aufgefallen ist.

Im Lieferumfang sind gleich fünf verschiedene Silikonaufsätze enthalten, die einen sicheren Sitz für die meisten Ohrtypen ermöglichen. Die Hörer sind nach IPX5 geschützt vor Strahlwasser und Schweiß. Damit überstehen sie auch sportliche Einsätze problemlos. Die Ladehülle ist mit 64,7 x 49,1 x 26,9 Millimetern etwas größer als bei manchen Konkurrenten, passt aber noch gut in die Hosentasche.

Etwas unpraktisch: Die Klappe des Ladecase schließt sehr leicht von selbst, was das gleichzeitige Entnehmen beider Hörer erschweren kann.

Die Kopfhörer Creative Aurvana Ace Mimi mit Ladecase auf einem Tisch.
Die Kopfhörer gibt es nur in der Farbe „Mitternachtsblau“.

Bedienung und App: Vielseitig und individuell anpassbar

Die Steuerung erfolgt über Touchflächen an den Hörern. Es gibt drei Gesten: „doppelt antippen“, „dreifach antippen“ und „lang antippen“. Die ersten beiden kannst Du in der Creative-App für Android und iOS mit den folgenden Funktionen verknüpfen:

  • Wiedergabe/Pause
  • vorheriger Titel
  • nächster Titel
  • Umgebungssteuerung wechseln
  • Sprachassisenten nutzen
  • Auracast-Stream beitreten oder verlassen

Die Geste „lang antippen“ ist fest mit der Lautstärkeregulierung verknüpft. Ein Tipp auf den linken Hörer verringert die Lautstärke, ein Tipp auf den rechten erhöht sie. Du kannst die Seiten zwar tauschen oder die Funktion deaktivieren – eine freie Belegung mit anderen Aktionen ist jedoch nicht möglich. Auch der Low-Latency-Modus lässt sich leider nur über die App aktivieren, nicht per Geste. Diese Einschränkungen wirken im Alltag etwas unflexibel und können durchaus stören.

Positiv: Du kannst die Hörer auch einzeln nutzen – der einseitige Betrieb funktioniert problemlos.

Gestensteuerung in der Creative-App
Die Gesten lassen sich ganz einfach in der Creative-App einstellen.

App-Funktionen: Mimi-Hörtest, Equalizer & mehr

Das Herzstück der App ist die Mimi-Klanganpassung. Nach einer kurzen Registrierung kannst Du einen etwa Hörtest absolvieren, bei dem beide Ohren in etwa fünf Minuten separat analysiert werden. Daraus entsteht ein personalisiertes Klangprofil, das sich in drei Intensitätsstufen aktivieren lässt. Die Verbesserung der Tonqualität ist deutlich hörbar – besonders in der räumlichen Tiefe und Klarheit des Klangs.

Darüber hinaus bietet die App zahlreiche Optionen zur Klang- und Gerätesteuerung. Ein 10-Band-Equalizer mit 43 Voreinstellungen für Musik, Filme und Spiele dient als solide Grundlage für eigene Anpassungen – alle Einstellungen lassen sich als Presets speichern. Besonders sinnvoll: Die Kombination von Mimi-Hörprofil und Equalizer ist möglich und eröffnet viel Spielraum für eine individuelle Feinabstimmung.

Auch die Geräuschsteuerung lässt sich in drei Stufen für ANC und Transparenzmodus anpassen. Weitere Optionen wie Auracast-Suche, LDAC-Umschaltung, Low-Latency-Modus, Sprachansagen sowie Firmware-Updates sind ebenfalls integriert. Die App ist dabei übersichtlich aufgebaut, wirkt technisch durchdacht und bietet eine überraschend umfangreiche Kontrolle.

Ein Blick in die Creative-App: So sieht die Steuerung aus

Die App von Creative ist übersichtlich gestaltet und bietet einfachen Zugang zu allten wichtigen Funktionen wie Mimi-Hörtest, Equalizer und Transparenzmodus (Creative nennt diesen Modus Umgebungsmodus. In der folgenden Galerie findest Du eine Beispielansicht in der Android-App.

Die Übersicht der einzelnen Fenster in der Creative-App
Die Creative-App zeigt Dir sämtliche Funktionen übersichtlich an, die Bedienung ist intuitiv und leicht.

Klangqualität der Creative Aurvana Ace Mimi: Natürlich, detailliert, ausgewogen

Im Standardmodus klingt der Aurvana Ace Mimi bereits erstaunlich rund: warme Bässe, angenehme Mitten und sanfte Höhen, ohne zu ermüden. Stimmen sind klar verständlich, ohne nasale oder dumpfe Verfärbungen. Der Bass ist präsent, aber nicht dominant – für Pop, Rock oder Podcasts ideal abgestimmt.

Mit aktiviertem Mimi-Profil gewinnt der Klang an Breite, Tiefe und Transparenz. Die Mitten klingen frischer, Höhen klarer und der Bass bleibt definiert. Im Vergleich zu ähnlich bepreisten Modellen hat der Ace Mimi insbesondere bei der Detailwiedergabe klar die Nase vorn.

Die xMEMS-Technologie zeigt ihre Stärken besonders in Kombination mit Mimi: Klänge lösen sich hörbar vom Ohr und wirken luftiger. Der optionale SXFI-Effekt fügt Raumklang hinzu, funktioniert allerdings nur mit lokalen Dateien oder SXFI-kompatibler Hardware.

Noise Cancelling und Transparenzmodus: Solide, aber nicht führend

Das ANC arbeitet in drei Stufen, wobei nur die höchste Einstellung wirklich effektiv Geräusche dämpft. Tiefe Frequenzen werden mäßig reduziert, Stimmen hingegen nur leicht. Das Grundrauschen bleibt niedrig, was angenehm ist. Im Vergleich zu den etwas teureren AirPods Pro fehlt es jedoch an Feinjustierung.

Offenes Ladecase mit eingelegten Kopfhörern
Die Kopfhörer verbinden automatisch mit Deinem gekoppelten Gerät sobald das Case geöffnet ist.

Der Transparenzmodus ist ebenfalls dreistufig. Die mittlere Einstellung reicht für Gespräche, die maximale Variante lässt am meisten durch – erzeugt aber hörbares Rauschen, das wie ein mäßiger Regenschauen klingt. Für kurze Gespräche ist der Modus brauchbar, bei Musik stört das Grundrauschen teils. Beim Nachjustieren im Ohr tritt im Umgebungsmodus gelegentlich ein kurzer, schriller Ton auf – vermutlich durch Mikrofonrückkopplung beim engen Sitz. Das stört nicht dauerhaft, ist aber ein kleiner Hinweis darauf, dass die Transparenztechnik nicht ganz perfekt abgestimmt ist.

Akkulaufzeit und Laden: Gut, mit LE Audio deutlich besser

Ohne LE Audio liegt die Laufzeit bei rund 5 Stunden und 30 Minuten, mit aktivierter LE-Unterstützung sind bis zu acht Stunden drin – ein spürbarer Unterschied. Mit Ladecase kommst Du auf etwa 28 Stunden Gesamtlaufzeit (ohne ANC), etwa 20 bis 21 Stunden mit ANC.

Die Schnellladefunktion liefert in fünf Minuten Strom für etwa 50 Minuten Musik. Komplettes Laden der Hörer dauert rund 100 Minuten, das Case braucht für eine volle Akkuladung knapp zwei Stunden. Kabelloses Laden via Qi ist ebenfalls möglich – ein Pluspunkt in der Preisklasse.

Der USB-Anschluss des Case der Aurvana Ace Mimi.
Neben der Schnellladung per USB-C kannst Du den Akku auch kabellos über Qi laden.

Reichweite der Aurvana Ace Mimi: Deutlich besser als vom Hersteller angegeben

Creative gibt eine maximale Reichweite von zehn Metern im Freien an – doch im Test übertreffen die Aurvana Ace Mimi diese Angabe deutlich. Selbst mit zwei Wohnungstüren, einer Haustür und rund 20 Metern Distanz zwischen Kopfhörer und Smartphone blieb die Verbindung stabil. Nur kurz vor der Haustür kam es zu einem kurzen Aussetzer, der sich sofort wieder fing. 

Besonders eindrucksvoll: Auch im Auto vor dem Haus – rund 30 Meter entfernt – war noch eine stabile Wiedergabe möglich, solange der Kopf nicht bewegt wurde. Solch eine Reichweite ist bei In-Ears selten und spricht für eine sehr gute Bluetooth-Antennenkonstruktion.

Telefonie: Guter Klang, aber Schwächen bei Lärm

In ruhiger Umgebung überzeugt die Sprachqualität – auch draußen filtert die KI effektiv Windgeräusche. Bei lautem Hintergrund (beispielsweise in der belebten Fußgängerzone) schwankt die Filterleistung jedoch. In Redepausen hört das Gegenüber die Umgebung deutlich, was als anstrengend empfunden werden kann.

Creative Aurvana Ace Mimi im Test
8.3
Design & Komfort 9
Bedienung & App 8
Klangqualität 9
Noise Cancelling & Transparenzmodus 6
Akkulaufzeit & Laden 8
Telefonie 7
Reichweite 10
Preis-Leistungs-Verhältnis 9
Teile diesen Artikel
vonBen
Folgen:
Mitbegründer und Redakteur von BroGamers.
Hinterlasse eine Bewertung